Unser Bulli bekommt einen Namen und verliert seine Trennwand

Veröffentlicht in: T3 Bulli Fred | 8

Den Namen hatte er ja eigentlich ganz schnell weg. Übrigens hatte ich noch nie einem Auto einen Namen gegeben und ich fahre seit 1989, besitze fast immer eins seit 1992. Autos waren bis jetzt auch immer Mittel zum Zweck, ich will nicht sagen, dass ich mich verliebt hätte, aber ich mag ihn sehr unseren Bulli. Er hört sich so gut an, mittlerweile kann ich wirklich prima mit ihm. Die ersten Fahrten waren für mich richtig anstrengend, besonders das Einparken und engere Geschichten bin ich noch fleißig am Üben. Die Ausmaße von Fred verinnerliche ich jetzt schon ganz gut. Den Überblick, durch das höhere Sitzen finde ich sehr angenehm. Mitten in der Stadt einen freien Parkplatz direkt neben einem hellblauen T3 zu finden lässt mich glücklich aufjuchzen. Von entgegenkommenden T3 Fahrern oder welchen noch am Straßenrand stehenden gegrüßt zu werden finde ich einfach phänomenal und ich fühle mich sofort zugehörig, keine Ahnung wozu genau, ist aber so.

Besonders anstrengend in der ersten Zeit mit Fred fand ich es, nicht zu wissen, welche Geräusche und welches Knarzen und Quietschen denn normal, welches bedenklich und welches alarmierend war. Mittlerweile kann ich das schon viel besser einschätzen. Trotzdem irritiert es mich noch immer ein wenig, wenn Musik läuft. Ja, das Radio ist auch eingebaut, die Lautsprecher liegen noch unbefestigt herum, beschallen den ganzen Bulli und es wirkt so als wären sie an der Heckklappe befestigt. Um Musik zu hören muss sie wirklich aufgedreht sein, denn Fred hat einen einzigartigen und lauten VW Käfer artigen Motor. Ich klebe nach und nach Dämmung überall an Decke, Wände und Türen, sodass es bald etwas leiser zugehen wird. Und das passende Buch falls Fred dann doch mal ne Unpässlichkeit haben sollte hab ich mir auch zugelegt. Das Türschloss der Fahrerseite konnte ich mit seiner Hilfe schon reparieren.

Uns passieren aber auch wirklich lustige Sachen. Neulich nach dem Kino hielten wir kurz auf nem Supermarktparkplatz und holten für Tina ein Bier und für mich n Smoothie raus. Während der Fahrt wollten wir das nicht runterkippen, also Schiebetür auf und hingehockt. Kaum, dass wir saßen hörten wir von ein paar Jugendlichen am Eingang des Ladens: „cooler Bus“ und einige kamen näher. Sie schoben sich gegenseitig ihr Anliegen an uns zu und am Ende wurden wir von einem Mädel gefragt, ob wir nich „Dinger“ hätten. Auf Tinas Nachfrage, was sie denn meine, uns dämmerte es natürlich schon, fragten sie dann ob wir was zu rauchen hätten. Wir bogen uns ein wenig vor Lachen und schüttelten die Köpfe. Das kommt dann wohl davon, wenn man in nem cool grün angesprühten Bulli unterwegs ist. Zwei Parkplätze weiter hörte sich das ein Mann beim Füllen seines Autos an und meinte später: „Wenn die ma richtig hingeguckt hätten, hätten sie gesehen, dass das auf dem Bus keine Blümchen sondern Maschinenteile sind.“ 🙂

Also mit Fred oder durch Fred kommen wir prima mit Menschen unterschiedlichster Gesinnung ins Gespräch. Ich mach mir gerne ein Grinsen daraus, wenn ich sehe, dass sich Menschen am Straßenrand den Kopf nach Fred verdrehen. Ich schaue schon seit Jahren jedem T3 hinterher, kann das also sehr gut nachempfinden.

Woher der Name kommt ist ja auch ziemlich klar. Fred kam so schön farbenfroh graffitiert zu uns. Auf der Heckklappe wohnt ein von Hand gemalter Fred Feuerstein, der, wenn er Aufkleber gewesen wäre schon längst entsorgt wäre. Da handgemalt, bestimmt mit Liebe, bleibt er wo er ist und wird zum Namenspatron. Wenn alles alles fertig ist mit dem Umbau dann gibts auf jeden Fall ne Taufe. Muss sein, finde ich. Vielleicht hieß Fred ja schon mal Fred? Wer weiß das schon.

Genauso wenig wissen wir was es mit den Reifen auf sich hat oder woher genau die Pfütze nach jedem Regen vor dem Fahrersitz kommt. (Es scheint links unten die Windschutzscheibe zu sein, deren Gummi wohl undicht ist) Und wieviele Kilometer er tatsächlich schon in der Karosserie hat kann uns auch keiner sagen. Ich wünsche mir ja wirklich mehr Infos vom Vorvorbesitzer aus Österreich zu bekommen.

Nach einigem Hin- und Herüberlegen ist dann auch endlich die Entscheidung gefallen, die Trennwand komplett heraus zu nehmen. Was mal wieder leichter gedacht und gesagt als getan ist.

Im folgenden Video kannst du das Tun verfolgen:

Viel Spaß dabei

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8 Antworten

  1. scratch

    Klasseeee !!!!!!! hab euch auch schon auf youtube gesehen, viel Spaß beim weiteren Basteln mit Fred

    • Bo Pohl

      Hej Scratch,
      ich hoffe die Metallgeschichten sind bald erledigt und ich darf wieder was mit Holz machen. 🙂
      Liebe Grüße von Bo

  2. [asc]

    Hallo,

    die Sitzbank hätte ich wohl gleich rausgeschmissen und einen Einzelsitz auf die rechte Seite gebaut, damit man von vorne nach hinten durchgehen kann. Andererseits, ein dritter Sitzplatz ist auch nicht verkehrt, wenn Du hinten keine haben kannst oder willst.

    Hast Du die undichte Stelle mittlerweile gefunden?

    Beste Grüße,
    [asc]

    • Bo Pohl

      Hallo asc,
      schön von dir zu lesen 🙂 Ja das war auch meine erste Intension. Ich kann durchklettern, für den Notfall oder auch im Regen sicher ganz nett. Noch ist ja auch nicht das letzte Wort dazu gesprochen 😉 Wir testen. Hinten darf ich keine Sitzbank haben, zumindest keine mit Gurten, die für den Personentransport zugelassen wäre, dann wäre es kein Transporter mehr.
      Die undichte Stelle scheint tatsächlich das Gummi der Frontscheibe zu sein. Da zieht es richtig das Wasser durch. Mal sehen, ob ich es selbst hinbekomme ein neues einzusetzen, oder ob ich das lieber machen lasse
      Liebe Grüße von Bo

  3. [asc]

    In meiner Nachbarschaft parkt ein T3 in Bus-Ausführung mit Seitenfenstern überall. Der Besitzer hat eine dicke Lenkradsperre als Diebstahlschutz eingesetzt. Pass also auch gut auf »Fred« auf 😉

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    • Bo Pohl

      Hallo asc,
      das tue ich. Wenn er nich zu Hause steht, dann schlaf ich ja sogar drin. 🙂
      Liebe Grüße von Bo

  4. Wiepke Torandt

    Herzlichen Dank für den netten Abend,
    ich habe erst nur deiner Berichterstattung gelauscht und als ehemalige Bulli Fahrerin immer wieder ❤️ -lich lachen müssen. „das geht wie durch Butter, hat er gesagt…“????spätestens bei der Hälfte hätte ich aufgegeben. Ich bin schwer beeindruckt von dir! seit einer stunde guck ich mir einiges von dir bzw. euch an und bin ganz gebannt.
    euch alles Gute weiterhin
    wiepke

    • Bo Pohl

      Hallo Wiepke,
      sehr gerne, und danke für deinen Kommentar. 🙂 Vielen lieben Dank für eine ganze Stunde „unseren Blog ansehen“ 😉
      Wenn du nichts verpassen möchtest kannst du dich gerne für unseren Newsletter anmelden.
      Ganz liebe Grüße von Bo

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