Das Abenteuer hat begonnen

Veröffentlicht in: Barfußlaufen, Sohlenbrenner Tour 2016 | 0

Und dann auch gleich volles Rohr. Ich hätte mich gerne ein wenig langsamer angetastet an das Abenteuer, aber irgendwie bin ich einfach voll reingschmissen worden.

Oder hab ich mich da selbst reinkatapultiert?

Gestern morgen gings in Einödsbach los, und von der Autofahrt nach oben wusste ich, dass die ersten ca. 2 km aus purer Schotterstrasse bestehen würden. Das machte mir ja die Nacht davor schon ein wenig Sorgen, half ja aber alles nix. Sind ja nur 2 Kilometer.

So dachte ich. So denke ich nun nicht mehr, denn nun bin ich eine ganze Ecke schlauer, was Schotter und Wege im Allgäu betrifft. Ich hoffe nicht, dass sich diese Prognose auf den ganzen Weg beziehen wird. Heute hätte ich mich schon über meine altbekannten Bucheckern beladenen Wege gefreut, weil sie gegen das hier einfach angenehm zu gehen sind, obwohl ich oft über sie geschimpft habe. Tue ich ab jetzt nicht mehr. 🙂

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Gestern hatten wir dann wenigstens die letzten 4 von insgesamt 14 Kilometern einfachen Aspahlt. Eine Wohltat! Heute dagegen gabs kein Erbarmen, Schotter von Anfang bis Ende. Schotter die ganzen 12 Kilometer lang.

Ich schimpfe schon gar nicht mehr, heute gehts auch irgendwie schon ein wenig besser auf diesem Zeugs zu laufen. So extrem spitzen kleinen fiesen miesen Belag kenne ich aus meiner Umgebung irgendwie gar nicht. Bei uns ist alles etwas runder. Ich weiß auch nicht.

Tobias läuft mit seinen riesigen Füßen scheinbar locker und vor allen Dingen schnell über diese Undinger hinweg. Ich trippel kopfschüttelnd hinter her. Tina und er warten dann immer irgendwo ganz geduldig auf mich. Ich kann das ja gar nicht so gut aushalten, wenn jemand auf mich warten muss 🙂 Aber auch das übe ich gerade und es geht schon deutlich besser.

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Die Krönung des ganzen Schotterdaseins bildet ja dann zur Zeit einfach noch das Wetter. Aufgebrochen in Einödsbach bei gutem Wetter kündigte ein älteres Ehepaar, mit denen ich eine ganze Zeit gesprochen hatte baldigen Regen an, der kam dann tatsächlich auch 10 Minuten später. Kurz vor der Prognose des Herren, der, wie sich ganz schnell rausstellte aus meiner alten Heimat an der Bergstrasse kommt, wollte ich noch am liebsten die kurze Hose anziehen, beließ es dann aber aus Faulheit alles rauskramen zu müssen, beim hochkrempeln der Hosenbeine.

Wie gut, dass ich zu faul war. Es regnete einfach durch. Wir kramten alle drei schnell unsere Regensachen raus und liefen einfach weiter. Was sollten wir auch sonst tun. Nass waren wir eh schon.

Die erste Geduldsprobe Richtung Abenteuer fand dann beim Zeltaufbau im Regen statt. Komischerweise war dann der Zeltinnenboden von innen nass, obwohl wir eine Unterlegplane benutzen und Innen- und Außenzelt in einem aufgebaut werden.

Gestern fand ich das noch richtig doof, fühlte mich unwohl bei dem Gedanken da jetzt alles reinpacken zu müssen und mich noch dazu. Nima, der nasse Hund ja irgendwie auch.

Wir setzten uns dann draußen unter das Vordach vom Campingplatzrestaurant und ich fing bald heftig an zu frieren, weil alles so klamm und nass war. Doch welch ein Wunder, links etwas hinter mir an der Wand war eine Wärmelampe befestigt, kurzer Hand angemacht wurde sogar Nima etwas trockener. Solche Dinge passieren einfach, auch das genau zwei Steckdosen neben unserem Tisch waren, die natürlich gleich von uns belegt waren. Strom wiegt ja was ein Glück im Akku nix, also alles was ging gefüllt 🙂

Heute dagegen durch strömenden Regen dahinschleichend war mir das schon ziemlich egal. Zu spät, nein zu schnell kam mittags heftiger Regen auf, so dass ich zwar die Regenjacke anzog, aber warum auch immer die Hose vergaß. Frag mich nicht!

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Also ist die lange Hose einfach nur noch nass und dreckig dazu. Egal, es ist mir echt egal. Das ist klasse, denn im Normalfall könnte ich mich darüber aufregen. Irgendwelche Grenzen verschieben sich gerade.

Gefällt mir. Die Prioritäten liegen einfach nur im weiter kommen, gestern übrigens bis zum Campingplatz von Oberstdorf, mit Zeltwiese direkt an der Bahnlinie, und mit direkt meine ich direkt. Zeltwiese von ca. 20 m Breite, Zaun, Schotterberg für die Bahnlinie. 😉 Angenehme Nachtruhe:-) Komisch ich hab fast gar nicht geschlafen.

bo unterschrift


 

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