Wieso ich mich freue 8,5 kg mehr auf der Hüfte zu haben

Veröffentlicht in: Sohlenbrenner Tour 2016 | 0

Ganz einfach, weil alles super funktioniert. Die Rede ist natürlich von der Wanderkarre.

Ich hab sie mal mit allem Möglichen beladen und kam auf der Waage auf ca. 25 Kilogramm, für die gesamte Karre. Dann hab ich sie mir um die Hüften geschnürt und mich auf die Waage gestellt, Gewicht gemerkt, Karre abgeschnallt, noch mal auf die Waage gestiegen und neues Gewicht von gemerktem abgezogen. Heraus kamen 8,5 kg. Das ist circa fast genau ein drittel des Gesamtgewichtes der Karre, was auf meiner Hüfte ruhen wird. Ich finde das sensationell 🙂 Ist nämlich sogar weniger als die erhoffte 60/40 % Verteilung. Allerdings ist noch gar nicht sooo klar, wie schwer die Karre denn nun tatsächlich werden wird, denn die Packliste wird dauernd überarbeitet, sie stimmt also schon nicht mehr. Überflüssiges wird gestrichen, Luxus nicht eingepackt usw. Sobald ich das Gefühl habe, ich kann sie nicht mehr optimieren, veröffentliche ich sie noch einmal.

Zwar muss ich mich auch noch sehr an 8,5 kg mehr gewöhnen, aber das steigere ich langsam. Ich mache bei Trainingsrunden die Karre also im Moment noch nicht voll, sondern habe ungefähr erst mal die Hälfte geladen. Wenn ich dieses Gewicht dann nicht mehr als fremd und belastend (besonders meine Hüftknochen finden das sehr gewöhnungsbedürftig) empfinde steigere ich es.

Ansonsten bin ich in echte Begeisterung verfallen. Die Karre läuft einfach brav hinter mir her. Anders als beim ersten Bau einer zweirädrigen Wanderkarre. Die Zweiradkarre ruckelte sehr beim anziehen und auch beim gleichmäßigen laufen, sodass ich immer ein Stück vom Gewicht der Karre zurückgezogen wurde. Weißt du, was ich meine?

Diese jetzt schnurrt gleichmäßig, ich könnte fast sagen sanft hinter mir her. Gut, ich komme mir in Wendemanövern oder engen Kurven vor wie ein LKW, weil mein Radius doch sehr viel größer ist als ohne Karre, aber das ist eine Gewöhnungsache. Einfach den Radius ein wenig größer einplanen und ich bleibe nicht hängen. Und auf unwegsamen Wegen holpert sie natürlich und lässt meine Stimme mit vibrieren, aber das ist ja eher lustig. 🙂

Ich teste natürlich unterschiedlichste Wege und Beschaffenheiten. So bin ich gestern morgen an einem echt widerlich matschig rutschigen Wegstück ins Gestrüpp nebenan umgesiedelt ohne so richtig daran zu denken, dass ich ja den LKW bei mir habe. Wow, ohne irgendwo hängen zu bleiben oder auf dem leicht nach rechts abfallenden Hang wegzurutschen konnte ich die Karre sogar ohne Probleme über zwei fette Äste ziehen, die zudem nicht ganz auf dem Boden lagen. Das hat mir richtig gut gefallen.

Ebenso sind Treppenstufen, Bürgersteige oder ähnliche Vorkommnisse kein wirkliches Hindernis.

Einzig die Gewichtsverlagerung bedarf noch ein paar Verbesserungen. Packe ich nämlich auf die große Tasche noch die Rolle mit dem Zelt (die ungefähr 4 kg wiegt) dann verändere ich wohl den Schwerpunkt so sehr, dass die Karre beim Gehen mehr schwankt und ich nicht „freihändig“ gehen kann. Ich werde also versuchen das Zelt unter dem Karrengestell fest zu machen. Tasche von oben, Zelt von unten, alles möglichst nah um den Schwerpunkt herum. Ich erhoffe mir dadurch eine insgesamt stabilere Ziehweise. in der ich auch die Hände frei baumeln lassen kann. 🙂 Allerdings wird das wohl zur Folge haben, dass der Freiraum nach unten nicht mehr so groß ist und ich vielleicht eher an Stufen oder Baumstämmen etc hängen bleibe. Das wird natürlich getestet. Ich gehe aber eigentlich davon aus, dass wir nicht sooo unwegsame Wege gehen, dass das von Belang ist. Und zur Not bin ich ja nicht alleine unterwegs.

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Einen weiteren Vorteil hätte die Packweise oberhalb und unterhalb des Karrengestells noch. Unterwegs wäre es einfacher auch an die Tasche zu kommen, die ja sonst mit der Zeltrolle überdeckt wäre. Wobei das ja grade Quatsch ist, was ich da denke, denn auf die Tasche kommt ja im Dauerzustand unser Solarladegerät, welches einen Akku in der Packtasche speist.

Bei der ersten richtigen Trainingstour über 15 km hat alles wunderbar geklappt, sogar das Wetter war trocken. Für die Sonne hats nicht gereicht, aber glücklich waren wir auch ohne. Endlich mal neue Wege gehen, das hat mir ein richtig gutes Gefühl für die Tour vermittelt.

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Nach ein paar Kilometern allerdings fing es rechts neben mir ätzend an zu quietschen. Immer schön gleichmäßig meinem Schritt angepasst. So was bringt mich ja schnell zum genervt sein 🙂 Es hat eine ganze Zeit gedauert, bis ich die Ursache raus gefunden habe. Das Bändchen, was an der Karre für die Aufhängung am Karabiner sorgt, das reibt am Karabiner und quietscht dabei fröhlich vor sich hin. Ich plane etwas Wachs oder Silikonöl etc. in das Bändchen einzureiben und hoffe dass es dann still ist.

Bevor wir heute morgen zur Trainingsrunde aufgebrochen sind hatte ich eine Eingebung. Wie gut, dass ich auf sie gehört habe. Beim Hüftgurt ist ein Schultergurt mitgeliefert worden, den ich gleich mal als „brauch ich nich“ abmontiert habe. Die Eingebung heute morgen ließ mich diesen Gurt aus dem Schrank holen und siehe da, das Teil hat wirklich seine Berechtigung. Ich fand das sehr interessant, wie sich durch einen zusätzlichen Schultergurt die Last auf der Hüfte verändern lässt. Zwar bin ich auch das nicht gewohnt, und kam mir zwischendrin etwas gequetscht vor, aber ich kann ganz leicht die beiden verstellbaren Gurte vorne so einstellen, dass ich entweder das ganze Gewicht auf der Hüfte oder aber mehr davon auch auf den Schultern habe. Ab und zu ein bisschen Abwechslung in der Körperhaltung und Gewichtsverteilung zu haben fand ich ganz angenehm. Wie das mit mehr Gewicht sein wird finde ich noch raus.

Jetzt gilt es also zwei mal die Woche die 12 Kilometer Runde zu gehen und das Gewicht der Karre langsam zu steigern. Soweit der Plan für den März.

screenshot 2 bo tina training

Ich hoffe sehr auf Sonne und wärmere Zeiten, denn die Schuhe mag ich wirklich nicht mehr so oft an haben.

bo unterschrift


 

 

 

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